Silvester ist für viele von uns ein Grund zum Feiern, für unsere tierischen Mitbewohner jedoch oft der pure Horror. Laute Böller, grelle Lichter und ungewohnte Gerüche sorgen bei Hunden, Katzen und kleinen Heimtieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen für grossen Stress. Doch mit ein bisschen Vorbereitung kannst du deinen Liebling sicher und möglichst entspannt durch die Silvesternacht begleiten.
Warum ist Silvester für Tiere so stressig?
Was für uns nach Party klingt, ist für Tiere eine Reizüberflutung. Vor allem:
- Lärm: Hunde und Katzen hören um ein Vielfaches besser als wir. Böller und Raketen wirken daher wie Explosionen direkt neben dem Ohr.
- Lichtblitze: Unvorhersehbare Lichtreize sorgen für Orientierungslosigkeit.
- Veränderte Stimmung: Auch unsere eigene Anspannung oder Aufregung überträgt sich auf die Tiere.
- Ungewohnte Gerüche: Verbranntes Schwarzpulver, Alkohol oder Räucherstäbchen reizen feine Tiernasen zusätzlich.

So zeigen Hunde, Katzen und Nager, dass sie gestresst sind:
Jedes Tier reagiert anders. Achte auf folgende Anzeichen:
🐶 Bei Hunden:
- Zittern, Hecheln, Winseln
- Verstecken oder Anklammern
- Appetitlosigkeit oder Unruhe
- Durchfall oder Pipi-Unfälle
🐱 Bei Katzen:
- Verkriechen unter dem Bett oder im Schrank
- Grosse Pupillen, gespannte Körperhaltung
- Fauchen oder Kratzen
- Harnmarkieren
🐹 Bei Nagern (z. B. Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern):
- Starre oder panische Fluchtversuche
- Trommeln mit den Hinterläufen (z. B. bei Kaninchen)
- Fressunlust
- Aggressives oder zurückgezogenes Verhalten

8 Tipps: So schützt du dein Tier an Silvester
1. Frühzeitig vorbereiten
Gewöhne dein Tier schon Wochen vorher mit entspannter Musik oder speziellen Geräusch-CDs langsam an laute Geräusche. So kann sich das Nervensystem besser anpassen.
2. Rückzugsort schaffen
Ein sicheres Plätzchen ist Gold wert. Kuscheldecke, vertraute Gerüche und gedämpftes Licht helfen. Bei Kleintieren lohnt sich das Abdunkeln mit einem Tuch über dem Gehege.
3. Fenster und Rollläden schliessen
So bleibt Lärm draussen und grelle Lichtblitze werden abgehalten.
4. Nicht allein lassen
Auch wenn du feiern willst, versuche möglichst bei deinem Tier zu bleiben. Deine Nähe beruhigt.
5. Spaziergänge früh erledigen
Geh mit deinem Hund am Nachmittag eine grosse Runde. Nach Einbruch der Dunkelheit herrscht oft schon Böller-Alarm.
6. Keine Strafen oder Mitleid
Ignoriere ängstliches Verhalten nicht, aber verstärke es auch nicht durch übertriebenes Trösten. Bleib ruhig und souverän, das gibt Sicherheit.
7. Futter und Wasser bereitstellen
Manche Tiere trinken oder fressen weniger bei Stress. Sorge dafür, dass sie dennoch Zugang zu allem Wichtigen haben.
8. Hilfsmittel einsetzen – aber richtig
Natürliche Mittel wie CBD-Öl, Bachblüten, Pheromon-Sprays oder beruhigende Kräuter können unterstützend wirken. Wichtig ist, dass du diese mindestens 3 Wochen vorher deinem Tier verabreichst. Lass dich dazu am besten in einer tierärztlichen Praxis oder von erfahrenen Fachhändlerinnen beraten.
Fazit: Auch wenn du nicht jede Angst nehmen kannst: Deine Nähe, Ruhe und Fürsorge bedeuten für dein Tier mehr als du vielleicht denkst. Und genau das macht den Unterschied in einer lauten Nacht.
Bildquellen: uelzener.de, zooplus.ch

