Wenn zwei Menschen sich nicht gut verstehen fällt nicht selten das Sprichwort „Wie Hund und Katz“ – was so eigentlich nicht stimmt. Schliesslich können Hunde und Katzen durchaus harmonisch zusammen leben. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.
Zwischen Hunden und Katzen kann es schnell einmal zu Missverständnissen kommen. Denn obwohl sie beide zu den Wohl beliebtesten Haustieren von Herr und Frau Schweizer gehören, treffen hier zwei Tiere aufeinander, die sich unterschiedlich Ausdrücken und Verständigen. Bei Katzen bedeutet beispielsweise eine wilde Schwanzbewegung nichts Gutes, der Hund hingegen zeigt damit meist Freude. Hebt der Hund die Pfote, signalisiert er, dass er gerne spielen würde. Bei der Katze heisst das meistens: Verzieh dich!
Und trotz dieser teils komplett gegensätzlichen Kommunikation von Hunden und Katzen ist ein Miteinander durchaus möglich.
Erste Anmerkungen zur Annäherung von Hunden und Katzen
Obwohl es kein Erfolgsrezept gibt, hier ein paar Tipps, die beim Annähern von Katzen und Hunden helfen können. Doch zuvor noch ein paar Anmerkungen:
- Am einfachsten geht eine Zusammenführung, wenn Katze und Hund noch Welpen sind, da beide noch keine schlechten Erfahrungen mit dem Gegenüber gemacht haben. Geht es um erwachsene Tiere kann das Ganze schon aufwendiger werden.
- Wir Menschen tragen einen grossen Teil dazu bei, ob die Zusammenführung ein Erfolg wird oder nicht. Zudem muss dir bewusst sein, dass es meist nicht in ein paar Stunden gelöst ist, sondern unter Umständen viel Zeit und Geduld bedarf.
- Und noch ein dritter, sehr wichtiger Hinweis bevor es zu den eigentlichen Tipps geht: Bevor zu grosse Probleme zwischen deinem Sofatiger und deiner Fellnase entstehen und sie sich trotz Ruhe und Geduld nicht zu einer harmonischen Zweisamkeit fügen, ziehst du am besten den Rat eines erfahrenen Hunde- oder Katzentrainers hinzu. Der grösste Erfolg erzielst du dabei, wenn dieser zu dir nach Hause kommt, um sich die Situation vor Ort anzuschauen.
Tipps zur Zusammenführung von Hund und Katze
Vorkehrungen vor dem Einzug:
- Idealerweise machst du deinen Hund vorab mit dem Geruch der Katze vertraut. Reibe die Katze z.B. mit einem Tuch ab und gib dieses deinem Hund. Das geht natürlich auch andersrum.
- Vor allem das laute Bellen kann Katzen sehr erschrecken. Die Gewöhnung an diesen unbekannten Lärm kann schon im Vorfeld mit Hilfe einer Geräusche-CD erfolgen. Diese Geräusche werden der Katze zuerst leise mit allmählich steigernder Lautstärke vorgespielt.
- Damit die Katze sich zurückziehen kann, solltest du ihr erhöhte Liegeplätze wie z.B. Kratzbäume zur Verfügung stellen oder einen Raum, wo sie hundefrei ist.
- Platziere das Katzenklo so, dass es für den Hund nicht erreichbar ist. Auch die Fressplätze sollten getrennt sein.
- Eine Katze welche «Freigänger» ist sollte immer die Möglichkeit haben, rein und raus zu gehen ohne vom Hund bedrängt zu werden, zB. durch einen Kellereingang.
Grundregeln beim Einzug:
- In der ersten Zeit solltest du Kontakte zwischen Hund und Katze nur unter Aufsicht zulassen.
- Lass deine Katze und deinen Hund zu Beginn nicht alleine zuhause bzw. achte darauf, dass diese räumlich getrennt sind wenn du abwesend bist. Solltest du mit dem Hund unterwegs sein, mach deiner Katze alle gewohnten Räumlichkeiten begehbar.
- Gib deiner Katze den Vorrang, so dass die Hierarchie für den Hund klar ist. Dies kannst du tun, in dem du die Katze beispielsweise zuerst fütterst oder als Erste begrüsst, wenn du nach Hause kommst. Achte zudem darauf, dass du deinem Hund klare Grenzen setzt, z.B. dass das Jagen der Katze verboten ist.
- Das Zusammenführen von Hund und Katze sollte kontrolliert passieren, z.B. mit dem Hund an der Leine. Zudem sollte die Atmosphäre ruhig und entspannt sein. Gib deinem Hund und deiner Katze viel Zeit und erzwinge die Zusammenführung auf keinen Fall, z.B. in dem du sie festhältst.
- Achte darauf, dass du nur kurze Sequenzen machst. Bei zu langen Übungen kann es zu einer Überreizung kommen.
- Eine Möglichkeit ist auch, dich auf den Boden zu setzen, mit der Katze auf der einen Seite und dem Hund an der Leine auf der anderen. Lobe beide mit Leckerli, wenn sie erste Annäherungsversuche machen – das gibt ihnen ein positives Gefühl.
- Ein andere Möglichkeit sieht wie folgt aus: Nimm deinen Welpen beim ersten Kontakt mit der Katze an eine Schleppleine. Geh in den Raum, in dem sich die Katze befindet, und starte ein spannendes Spiel mit deinem Welpen. Du kannst z.B. Futterstücke über den Boden rollen und den Welpen diese suchen lassen. Dadurch verliert die Katze an Spannung und der Welpe lernt, dass die Katze zwar anwesend, aber nichts besonderes ist. Sobald du merkst, dass der Welpe der Katze kaum noch Bedeutung zumisst, darfst du ihn in Richtung Katze schnuppern oder sogar ersten Kontakt aufnehmen lassen.
Wie du siehst gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie du die Zusammenführung von Hund und Katze gestalten kannst. Und auch wenn es dabei kein Erfolgsrezept gibt und jede Katze und jeder Hund unterschiedlich auf den jeweils anderen reagieren kann, ist es mit viel Zeit, Geduld und positiven Erfahrungen nicht nur möglich, dass deine Tiere sich tolerieren, sondern bestenfalls sogar eine echte Freundschaft aufbauen.
Hast du auch Tipps zur Zusammenführung von Katze und Hund? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar.