Aquaristik: Bodengrundarten

Aquaristik: Bodengrundarten

Egal ob Kies, Sand oder Soil, mit Nährboden oder ohne – jeder Bodengrund hat seine Vor-und Nachteile.

In diesem Teil sehen wir uns die verschiedenen Bodengrundarten an, welche in einem Aquarium zum Einsatz kommen. Die Frage, welcher Bodengrund in welcher Farbe und Grösse, sowie die Menge, sollte immer individuell an den geplanten Fischbesatz angepasst werden.

Grundsätzlich sollte folgendes beachtet werden:

Bei allen gründelnden Bodenfischen sollte darauf geachtet werden, eine feine Körnung zu wählen, da die Tiere darin besser Futter finden und sich die empfindlichen Barteln nicht verletzen können.

Den Fischen, welche sich im Mittelgrund und oberen Bereich des Aquariums bewegen, ist die Körnung meist relativ egal. Allerdings sollte man hier bei der Farbe des Bodens folgendes beachten:

Einerseits strahlt die Aquarienbeleuchtung (heutzutage meist sehr helles LED) vom Boden ab und kann, bei zu hellem Bodengrund, die Fische blenden. Die Konsequenz wird sein, dass sich die Fische vermehrt verstecken.

Andererseits wollen sich die Fische natürlicherweise tarnen. Dies passiert in der Natur so, dass der Fisch auf hellem Bodengrund sehr blass wird um weniger von Feinden wahrgenommen zu werden. Auf dunklerem Bodengrund färbt sich der Fisch dann sehr stark, um möglichst dunkel zu erscheinen. Somit ist ein dunkler Bodengrund für die meisten Fische von Vorteil. Die Bodengrundart kann auch auf die Wasserchemie Einfluss nehmen, das sollte unbedingt beachtet und ebenfalls dem entsprechenden Fischbesatz angepasst werden.

Nun sehen wir uns die Bodengrundarten einmal im Detail an:

Kies

Kies ist wohl die am häufigsten, verwendete Art von Bodengrund. Hier gibt es viele verschiedene Farben und Körnungen, der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Je nach Art der Bodenfische sollte die Körnung sehr fein gewählt werden oder man sollte sogar Sand bevorzugen. Den Kies sollte man vor dem Einbringen ins Aquarium einige Male durchspülen, um Abriebreste vom Transport zu entfernen. Je besser man den Kies spült, desto weniger trüb wird das Wasser.

Sand

Bei Sand ist die Farbauswahl meist relativ beschränkt. Ein grosser Vorteil gegenüber Kies ist hier klar, dass sich die Pflanzen sehr gut in der feinen Struktur verwurzeln können. So ziemlich alle Fische mögen Sandaquarien. Ein Nachteil von Sand ist sicher, dass er nicht so einfach zu reinigen ist wie Kies. Der Sand kann schlecht mit der Mulmglocke abgesaugt werden und ein Sandaquarium erscheint relativ schnell wieder «dreckig». Auch den Sand sollte man vorgängig einige Male durchspülen.

Soil

Aquariumsoil kennt man hauptsächlich von sogenannten Aquascapes. Doch auch in einem «normalen» Aquarium, kann der Einsatz von Soil durchaus Sinn machen. Besonders in stark bepflanzten Aquarien ohne gründelnde Fische oder in Nano-Aquarien mit Garnelen oder Kampffischen bietet sich der Soil an. Im Gegensatz zu Kies und Sand nimmt der Soil relativ viel Einfluss auf die Wasserchemie. Er senkt den pH-Wert und die Wasserhärte sehr stark, was man unbedingt beachten sollte! Soil sollte nicht vorgängig gespült werden. Beim Einsatz von Soil ist das Wasser anfangs recht stark getrübt, daher sollte man hier etwas warten bevor man die Pflanzen einsetzt, da sich sonst der Staub unschön darauf absetzt. Mehr Interessante Informationen zu Soil in einem separaten Beitrag.

Nährboden (Dünger)

Wir wollen auch den Nährboden hier noch kurz thematisieren, da dieser ebenfalls zum Bodengrund gehört. Nährboden ist eine Art Düngeboden, welcher unter Kies oder Sand gebracht wird und für die Nährstoffversorgung der Pflanzen zuständig ist. Man spart sich die Bodendüngung. Allerdings muss man hier beim Reinigen des Aquariums extrem aufpassen, da man den Nährboden nicht mit dem anderen Bodengrund mischen sollte. Ebenfalls ist es nicht möglich, die Pflanzen gezielt zu Düngen, es bekommen immer alle Pflanzen gleich viel Nährstoffe. Der Nährboden hat meist eine beschränkte Wirkdauer und muss dann entweder ausgetauscht werden oder man kann auf Düngekugeln umstellen. Nährboden wird nicht vorgängig gespült und es wird eine ca. 1.5-3cm dicke Schicht unter dem Kies oder Sand eingebracht. Unter dem Soil sollte niemals Nährboden eingesetzt werden!

Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden, welcher Typ von Bodengrund für sein Aquarium die beste Wahl ist. Es lohnt sich aber, den Bodengrund seinem Besatz und nicht nur seinen Vorlieben anzupassen, um lange Freude an seinem Becken zu haben.

Bilder: Shutterstock / Dennerle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert