Farbratten: Tipps zur artgerechten Haltung und Ernährung

Farbratten: Tipps zur artgerechten Haltung und Ernährung

Farbratten haben ein Imageproblem – viele ekeln sich vor diesen Nagetieren und halten sie für unhygienisch. Doch das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Tatsächlich sind Ratten das genaue Gegenteil von unordentlich.

Besonders bei Kindern stossen Farbatten auf grosse Begeisterung. Doch oft sträuben sich die Eltern. Dabei sind sie äusserst sauber und putzen sich mehrmals täglich. Zudem sind sie auch äusserst intelligent. Das einzige potenziell Unangenehme ist der intensive Geruch ihres Urins, der durch das enthaltene Ammoniak entsteht. Allerdings lässt sich diesem Problem leicht vorbeugen, indem man täglich stark verschmutzte Stellen reinigt.

Gesetzliche Anforderungen

Laut Gesetz benötigen Ratten eine Grundfläche von mindestens 0,5m², das entspricht 100x50cm, und eine Höhe von mindestens 70cm. Diese Masse gelten für den Innenraum des Käfigs. Grosse Volieren sind dafür besonders gut geeignet, aber kreative Köpfe können auch einen alten Zimmerschrank umbauen. Dort sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Glasbehälter eignen sich eher weniger, da sie eine eingeschränkte Luftzirkulation ermöglichen.

Haltung der Farbratten

Ratten sind sehr soziale Tiere und sollten in Gruppen von mindestens drei gehalten werden – alles darunter ist zu wenig. Es ist besser, nur Männchen oder Weibchen zu halten, um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden. Kastrationen sind riskant, daher ist es klug, Geschlechter getrennt zu halten. Kleine Rangkämpfe sind normal und können ab und zu mal vorkommen. Diese helfen aber dabei, die Gruppenhierarchie zu klären.

Einrichtung

Ratten sind echte Kletterkünstler und brauchen deshalb Käfige mit mehreren Etagen für ihre Abenteuerlust. Doch Sicherheit ist oberstes Gebot: Sorge dafür, dass die Etagen stabil sind und befestige Hängematten sowie Röhren gut, z.B. mit Kabelbindern. Diese cleveren Nager lieben es, in Hängematten zu entspannen und sich in Röhren zu verstecken, am liebsten liegen die sozialen Nager zusammen. Verwende Einstreu mit wenig Staub, z.B. Linum, Hanf oder Naturholzschnitzel. Jede Ratte braucht ihr eigenes Haus oder Versteck. Heu oder Stroh sind umstritten, Stroh kann oft zu staubig sein und wird nicht immer gut vertragen. Biete stattdessen Äste zum Nagen oder gepresste Kausnacks an. Ratten brauchen viel Abwechslung, um glücklich zu sein. Stell ihnen Schnüffelkisten mit Papier und Streu hin, in denen du Leckerlis versteckst – das bringt Spass und hält sie beschäftigt. Beim Füttern ist es besser, das Futter lose zu verstreuen als in einem Napf anzubieten – so haben sie eine Beschäftigung und fressen nicht zu schnell. Ein Esslöffel Futter pro Tier pro Tag reicht völlig aus. Achte darauf, dass ihre Wassernäpfe gross genug sind – Ratten trinken viel!

Ernährung von Farbratten

Farbratten brauchen abwechslungsreiches Futter: Trockenfutter mit Getreide, Obst, Gemüse, tierischem Eiweiss und Nüssen. Beim Futter solltest du darauf achten, dass es einzelne Saaten sind und nicht gepresstes Futter. Es gibt viele gepresste Futter welche noch allerlei Farben haben. Diese sollten gemieden werden, da dort meist auch Zucker versteckt ist. Besonders begehrt sind Mehlwürmer oder andere Insekten. Diese kann man getrocknet oder aber auch lebend geben. Ja, richtig gehört! Auch lebendige Futtertiere kann man den Ratten füttern.

Eine gesunde Rattenmahlzeit besteht aus Kohlenhydraten, Proteinen, Fasern, Fetten sowie Vitaminen und Mineralstoffen. Und ja, Ratten essen ihren Kot – denn das liefert wichtige Vitamine! Also musst du dich nicht wundern, wenn deine Ratten mal den eigenen Kot fressen. Dies ist völlig normal.

Wichtig zu Wissen

Wenn du deine Wohnung lüften möchtest, achte darauf, dass deine Farbratten vor Zugluft geschützt sind. Zugluft kann bei ihnen zu laufenden Nasen und tränenden Augen führen und sie schnell erkälten lassen.

Bildquellen: shutterstock, animallama.com, farbratten.com

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