Das Meerschweinchen – was es zu beachten gibt

Das Meerschweinchen – was es zu beachten gibt

Meerschweinchen zählen zu den populärsten Haustieren aufgrund ihrer vermeintlichen Pflegeleichtigkeit. Aber bei ihrer Anschaffung sind wichtige Aspekte zu beachten.

Gesetzliche Anforderungen

Im Gegensatz zur Wildnis sind die gesetzlichen Mindestmasse! für die Haltung von Meerschweinchen in Gefangenschaft begrenzt. In der Schweiz beträgt die Mindestgrösse für zwei ausgewachsene Meerschweinchen 100x50x50cm (0.5m2). Diese Masse stellen jedoch lediglich die gesetzlichen Mindestanforderungen dar und gemeint sind dabei die Innenmasse und nicht die Aussenmasse vom Käfig. Da Meerschweinchen viel Bewegung brauchen, wird dringend empfohlen, sie wie Kaninchen auch im Freien zu halten.

Männchen oder Weibchen? Was ist denn nun besser?

Meerschweinchen sollten in einem Harem gehalten werden, das heisst ein Männchen und mehrere Weibchen. Eine frühzeitige Kastration des Männchens wird empfohlen, idealerweise im Alter von 6-8 Wochen. Diese Frühkastration erfolgt kurz vor der Geschlechtsreife, wodurch das männliche Meerschweinchen sofort unfruchtbar wird. Beratung beim Tierarzt oder Züchter ist ratsam. Alternativ können auch Gruppen von kastrierten Männchen oder reine Weibchen-Gruppen gehalten werden, wobei es bei den Weibchen teils zu Unstimmigkeiten kommen kann – dies ist jedoch eher selten der Fall.

Einrichtung des Geheges von Meerschweinchen

Draussen sollten Meerschweinchen idealerweise eine Fläche von mindestens 6 Quadratmetern zur Verfügung haben. Gesetzlich vorgeschrieben: Jedes Meerschweinchen benötigt sein eigenes Häuschen mit zwei Ausgängen für ihre Sicherheit. Mehrere Futternäpfe und Wasserstellen sind wichtig, um Konflikte zu vermeiden. Wasser sollte in Näpfen angeboten werden und nicht in Flaschen, da die Nager sonst eine unnatürliche Haltung einnehmen. Auch Heu muss immer verfügbar sein. Meerschweinchen werden nachts bevorzugt in Aussenställen gehalten, um sie vor potenziellen Feinden wie dem Fuchs oder Marder zu schützen. Im Sommer sind Schattenplätze wichtig, um die Meerschweinchen vor Hitze zu schützen. Für eine optimale Sicherheit, kann man zudem ein Netz über das Freilaufgehege spannen.

Die richtige Fütterung von Meerschweinchen

Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser und lieben eine Vielzahl an Kräutern. Äste zum Nagen sind ein Muss und können von ungespritzten Hasel-, Buchen- oder Obstbäumen stammen. Die Blätter werden ebenfalls gerne gefressen. Heu sollte immer verfügbar sein. Meerschweinchen haben einen «Stopfdarm», der kontinuierlich gefüllt sein muss, damit Kot ausgeschieden werden kann. Sie essen über 24 Stunden verteilt bis zu 80 kleine Mahlzeiten, auch nachts. Deshalb sollten sie immer Zugang zu Heu haben, das reich an Ballaststoffen ist. Meerschweinchen können auch Frischkost wie Fenchel, Blattspinat oder Sellerie erhalten. Wässrige Gemüsesorten wie Gurken sollten im Masse verfüttert werden. Ebenso Früchte, um Diabetes-Risiken zu minimieren. Vitamin C, welches Meerschweinchen nicht selbst produzieren können, kann durch Brennnessel, Petersilie oder Paprika ergänzt werden.

Das Meerschweinchen ist kein Kuscheltier!

Meerschweinchen sind Fluchttiere und daher keine Tiere zum Kuscheln! Das einfache Hochheben und Anfassen verursacht bei den Nagern enormen Stress, was häufig zu Pilzbefall führt, einer der häufigsten Krankheiten bei Meerschweinchen. Einige Meerschweinchen können jedoch im Laufe der Zeit durchaus zahm werden, dies erfordert aber viel Geduld und Ruhe.

Bildequellen: Shutterstock, tierparadies.ch, meerschweinchenwiese.de

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