Aquaristik: Der Filter im Aquarium

Aquaristik: Der Filter im Aquarium

Innenfilter, Aussenfilter, Nanofilter, Mattenfilter: Der Filter erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben im Aquarium.

In diesem Teil des Blogs beschäftigen wir uns mit dem Thema Aquarienfilter. Man findet ihn in praktisch jedem Aquarium. Doch wozu brauchen wir eigentlich den Filter? Zuerst sehen wir uns mal die zwei gängigsten Filtertypen und die jeweiligen Vor-und Nachteile an:

Der Innenfilter

Dieser Filtertyp ist der am häufigsten verwendete Filtertyp. Es gibt ihn in verschiedenen Grössen und Formen, vom kleinen Nano-Eckfilter bis zum grossen Filterkasten.

Vorteile:

  • kann zur Reinigung leicht aus dem Aquarium entnommen werden
  • meist günstiger in der Anschaffung als Aussenfilter
  • der Wasserkreislauf befindet sich komplett im Aquarium
  • energiesparend, da geringer Stromverbrauch

Nachteile:

  • nimmt Platz im Aquarium weg
  • relativ kleines Filtervolumen
  • muss häufig gereinigt werden (wartungsintensiv)
  • kann schnell verstopfen
  • beim Herausnehmen fällt Schmutz ins Aquarium

Der Aussenfilter

Dieser Filtertyp ist nicht so häufig vertreten. Meist ist dieser Filter relativ gross. Es gibt ihn mit oder ohne integrierter Heizung. Oft wird er bei grösseren Aquarien ab ca. 180 Liter eingesetzt.

Vorteile:

  • Grosses Filtervolumen
  • Sehr wartungsarm
  • Lange Standzeit
  • Sehr leistungsstark
  • Nimmt keinen Platz im Aquarium weg
  • Kein Verschmutzen des Wassers beim Reinigen, da komplett ausserhalb des Wassers

Nachteile:

  • Ganzer Wasserkreislauf ausserhalb des Aquariums
  • Teuer in der Anschaffung

Weitere Aquarium-Filter

Neben diesen zwei sehr häufig anzutreffenden Filtertypen gibt es noch einige weniger bekannte Filtermethoden fürs Aquarium, meist sind diese aber auch eine Form von Innen- oder Aussenfiltern:

  • Hamburger Mattenfilter: Im einfachsten Fall wird eine blaue Filtermatte im Aquarium zwischen 2 Scheiben geklemmt. Eine Pumpe fördert Wasser von einer Seite der Matte auf die andere Seite. Zum Ausgleich fliesst Wasser durch die Matte zurück.
  • Bodenfilter: In der Pumpversion wird Wasser von unten in den Boden gepumpt und durchströmt den Boden von unten nach oben. In der Ansaugversion wird Wasser von oben in den Boden gesaugt und durchströmt den Boden von oben nach unten. In beiden Versionen benötigt ein Bodenfilter groben Kies und groben Dünger. Sand und feiner Kies sind nicht geeignet. Die Pumpversion gilt als bessere Alternative, weil das Wasser durch den Aussenfilter läuft, bevor es durch den Boden fliesst.
  • Fliessbettfilter: Fliessbettfilter kommen aus der Intensivfischhaltung, z. B. Nutzfischhaltung und Verkaufsanlagen. Es gibt 2 Arten von Fliessbettfiltern: Der Festbettfilter hat ein fest sitzendes Bett bzw. eine Schichtung aus Filtermedien, das vertikal oder horizontal durchflossen wird. Der Wirbelschichtfilter hat eine Füllung aus körnigem Material, die vertikal durchflossen wird. Die Füllung wird durch die aufsteigende Wassersäule in Bewegung gehalten.
  • Rucksackfilter: Der Rucksackfilter wird mit dem Filterkorb ausserhalb an die Aquariumscheibe gehängt. Die Funktion ist ähnlich wie bei einem gewöhnlichen Aussenfilter.

Aufgaben des Filters

Kommen wir jetzt zu den Aufgaben eines Filters. Diese unterscheiden sich nicht gross innerhalb der Filtertypen. Doch was filtert ein Filter überhaupt?

In erster Linie befinden sich im Filter Filtermedien wie Filterwatten und Granulate, welche einerseits mit wichtigen Filterbakterien besiedelt sind, und andererseits mechanisch Schmutz aus dem Wasser filtern, zum Beispiel Futterreste, Fischkot und pflanzliche Abfallstoffe. Grundsätzlich sollte ein Filter immer etwa gleich aufgebaut sein, man Filtert immer von grob zu fein.

Je nach Filter erfolgt der Durchfluss durch die Filtermedien auf verschiedene Art und Weise. Bei Innenfiltern gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Wasser von unten angesogen oder von oben. In beiden Fällen sollten die Filtermedien dann so im Filterkorb platziert werden, dass zuerst das grobe und dann das feine Medium durchströmt wird. Beim Innenfilter ist die Ansaugung entweder oben oder unten. Hier im Beispiel wird das Wasser von unten angesaugt und strömt dann oben wieder aus:

Beim Aussenfilter durchläuft das Wasser in einer U-Form den Filter, auch hier sollte darauf geachtet werden von grob zu fein zu filtern. Die Einströmung ist demnach meistens oben, genau wie die Ausströmung:

Ausserdem sorgt der Filter für eine ständige Wasserzirkulation und verhindert so stehendes Wasser im Aquarium. Je nach Filterauslass wird zusätzlich noch Sauerstoff ins Aquarium geleitet. Um eine gute Wasserqualität beizubehalten, sollte der Filter pro Stunde ca. das 3-fache Wasservolumen des Aquariums leisten.

Hier ein kleines Beispiel: Ein Filter für ein Aquarium mit 180 Litern sollte ca. 540 Liter pro Stunde leisten.

Filtermedien

Für die Filterung gibt es verschiedene Möglichkeiten an Filtermedien. Hier sind die am häufigsten verwendeten aufgeführt:

Filterschwämme

Hier gibt es Schwämme mit verschieden groben Poren für verschiedene Anwendungsbereiche. Ebenfalls gibt es Schwämme, die mit Mikroorganismen bestückt sind, sowie Aktivkohleschwämme. Auf den Filterschwämmen können sich einerseits wichtige Bakterien ansiedeln und andererseits fungieren sie mit ihrer Struktur als mechanisches Filtermedium und halten groben und feinen Schmutz zurück.

Filtergranulat

Filtergranulate gibt es in verschiedenen Ausführungen und mit verschiedenen Wirkspektren. Einerseits gibt es Granulate, die eine rein mechanische Wirkung haben wie Keramikröhrchen oder Kunststoffspiralen, und es gibt es Granulate, die eine mechanisch-biologische Wirkung haben mit speziell geformter, grobporiger Struktur. Ebenfalls gibt es biologische Filtergranulate, welche eine grosse Besiedelungsfläche für Bakterien bieten und wesentlich zum Erhalt des Ökosystems beitragen. Zum Schluss gibt es noch aktive Wirkstoffgranulate wie adsorptive Aktivkohle und Granulate mit chemischer Wirkung wie beispielsweise Torf, Phosphat-oder Silikatentferner.

Am besten entscheidet man sich für eine Kombination aus mehreren verschiedenen Granulaten um eine optimale Filterung zu gewährleisten. Wie oben erwähnt sollte jedoch die Filterung immer vom gröbsten zum feinsten Filtermedium erfolgen.

Weitere Tipps

Egal für welchen Filtertyp und Filtermedien man sich entscheidet, um lange Spass an seinem Aquarium zu haben, ist es wichtig den Filter gut zu warten und regelmässig seine Funktion zu überprüfen.

Die korrekte Reinigung der Pumpe findest du in unserem separaten Blogbeitrag zum Thema «Pumpe von Trinkbrunnen und Aquarienpumpen richtig reinigen».

Die Filtermedien wie Schwämme und Filtergranulat sollte man immer nur leicht ausspülen, nie bis das Wasser klar ist. Ausserdem sollte man immer Wasser verwenden, welches in etwa die Temperatur vom Aquarienwasser hat. Hierbei gilt: Weniger ist mehr!

Die verdreckten Schwämme grob abspülen und von groben Schmutzpartikeln befreien, die Granulate leicht mit Wasser durchspülen. Wir wollen lediglich den Dreck wegwaschen und so viele Bakterien wie möglich behalten. Ist der Filter erstmal eingefahren und wird regelmässig gewartet, läuft er meist recht problemlos und lange.

Bilder: Shutterstock / Eheim / Eigene Bilder / Wikipedia

Weitere Beiträge, die dich interessieren könnten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert