Aquaristik: Verschiedene Aquarientypen

Aquaristik: Verschiedene Aquarientypen

Gesellschaftsaquarium, Nanocube, Scapers Tank – diese Begriffe hast du bestimmt schon gehört. Doch was sind eigentlich die Unterschiede der verschiedenen Aquarientypen und was machen sie aus? Diesen Fragen wollen wir nun auf den Grund gehen.

Es gibt verschiedene Arten von Aquarien. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Wasserqualität, dem Besatz und der Einrichtung. Hier erst einmal ein grober Überblick:

  1. Das Gesellschaftsaquarium
  2. Das Artaquarium / Artbecken
  3. Das Biotopaquarium
  4. Das Kaltwasserbecken
  5. Das Schwarzwasserbecken
  6. Das Aquascape
  7. Das Hollandaquarium
  8. Das Meerwasseraquarium

Nun wollen wir uns die einzelnen Becken genauer anschauen:

Das Gesellschaftsaquarium

Das am meisten vertretene Aquarium ist wohl das Gesellschaftsaquarium. Hier pflegt man in einem Aquarium meist mehrere verschiedene Fische mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserparameter und Einrichtung. Gerade bei Anfängern ist dieser Aquarientyp sehr beliebt, da man ein sehr vielfältiges Aquarium hat. Meist hält man darin verschiedene Fische, Welse, Schnecken und sogar Garnelen.

Das Artaquarium / Artbecken

Das Artbecken beheimatet, im Gegensatz zum Gesellschaftsbecken, nur eine Fischart. Die Gründe für ein Artbecken liegen meist in den speziellen Ansprüchen und Verhaltensweisen der gewählten Fischart, die ein Zusammenleben mit anderen Arten ausschliesst. Artbecken findet man z.B. in Nanoaquarien, wo Zwerggarnelen oder Kampffische gepflegt werden. Auch für Zwergkrallenfrösche, Kugelfische oder Piranhas ist ein Artbecken ein Muss.

Das Biotopaquarium

Das Biotopaquarium kann auch ein Gesellschaftsbecken sein. Hier wird allerdings ein kleiner Ausschnitt eines natürlichen Habitats nachempfunden. Das heisst, Bodengrund, Pflanzen und Besatz wird diesem Biotop angepasst. Am bekanntesten ist wohl das Amazonasbecken. Hier pflegt man ausschliesslich Fische, die aus dem Amazonas kommen. Einige Aquarianer gehen sogar soweit, dass sie ebenfalls nur Pflanzen wählen, die in diesem Gebiet vorkommen. Auch das Malawibecken oder das Asienaquarium sind Biotopaquarien.

Das Kaltwasserbecken

Das Kaltwasseraquarium ist eines der ursprünglichsten Aquarientypen. Hierbei handelt es sich meist um eine Art Biotopaquarium oder auch Artaquarium. Im Gegensatz zu den anderen Aquarientypen ist das Wasser hier nur max. 20 Grad warm, eher darunter! Da hier meist Fische gepflegt werden, die relativ gross werden, sollte diese Art von Aquarium mindestens 100cm gross sein, besser noch grösser. In Kaltwasserbecken hält man Kaltwasserfische wie Moderlieschen, Goldfische, oder Elritzen. Da der Stoffwechsel der Tiere und Pflanzen von der Umgebungstemperatur abhängig ist, kann es nötig sein, das Aquarium herunterzukühlen. Ebenfalls sollte man bei der Wahl der Pflanzen darauf achten, spezielle Kaltwasserpflanzen zu verwenden.

Das Schwarzwasserbecken

Das bernsteinfarbene Aquarienwasser ist eines der offensichtlichsten Merkmale des Schwarzwasseraquariums. Dieses verfügt über fast keine Karbonathärte, einen niedrigen pH Wert und einen sehr geringen Leitwert. Das Schwarzwasseraquarium ist auch ein Biotopaquarium, da sich darin, aufgrund der Veränderungen der Wasserwerte, nur bestimmte Fische wohl fühlen. Die Dunkelfärbung des Wassers und die Veränderungen der Wasserwerte erreicht man durch gelöste Tannine, Huminsäuren und Flavonoide aus Laubeintrag, Wurzeln oder Zapfen, sowie Torf. Im Vergleich zum «normalen Aquarium» hat man im Schwarzwasseraquarium einen sehr sauren pH Wert von lediglich 5-6.

Das Aquascape

Weltweit bekannt wurden Aquascapes vor allem durch Takashi Amano. Bei dieser Aquarienart wird das Haupt-Augenmerk auf das Design gelegt. Mit Hilfe von Pflanzen und Hardscape-Material wie Hölzer, Steinen und Felsen wird eine Unterwasserlandschaft geschaffen. Besonders die Pflanzen stehen bei dieser Art Aquarium im Fokus. Die Aquarientechnik sollte nicht sichtbar sein und ist meist in gläserner Ausführung vorhanden. Manchmal werden Garnelen oder Schnecken eingesetzt, selten auch Fische. Es gibt mittlerweile ganze Weltmeisterschaften im Aquascaping an denen oft unmögliches möglich gemacht wird.

Das Hollandaquarium

Das Hollandaquarium ähnelt in erste Linie einem Aquascape. Allerdings wird hier viel mehr Wert auf den goldenen Schnitt beim Pflanzenarrangieren gelegt. Es gibt ein extra Reglement der NBAT (Netherlandse Bond Aqua Terra) wie die Aquarien arrangiert werden dürfen. Die Pflanzen werden wie Blumenbeete gepflanzt und klar in Höhe, Blattform- und Farbe getrennt. Rück- und Seitenscheiben sollten nicht mehr sichtbar sein, oft werden diese mit Holzverkleidungen ausgestattet, welche mit Moos bewachsen werden können. Auf Steinkonstruktionen wird verzichtet, lediglich Wurzeln peppen das Design auf. Fische werden selten im Holland Aquarium gehalten, falls sie eingesetzt werden, orientiert sich die Artenwahl in Anzahl und Aussehen am Aquariendesign. Häufig handelt es sich hierbei um südamerikanische Salmler.

Das Meerwasseraquarium

Meerwasseraquarien sind einiges anspruchsvoller als Süsswasseraquarien. Sie unterscheiden sich in Punkten wie Technik, Besatz, Pflanzenwahl, Einrichtung und Pflege. Die am häufigste anzutreffenden Meerwasseraquarien bilden ein Korallenriff nach. Hier werden neben Fischen auch viele Wirbellose wie Korallen, Anemonen und Schnecken, sowie Krabben, Krebse und Garnelen gehalten. 

Auch kann man bestimmte Abschnitte eines Lebensraums nachbilden wie Tiefseeaquarien oder Ostseebecken mit dementsprechendem Besatz.

Bei Meerwasseraquarien ist einiges mehr an Technik vorhanden und es wird ein relativ grosses Fachwissen vorausgesetzt damit es funktioniert. Auch ist Meerwasseraquaristik teurer in der Anschaffung und im Unterhalt als Süsswasseraquaristik.

Bilder: Shutterstock

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert