Mit konsequenter Erziehung und Vertrauensbildung kann aus Hund und Pferd ein richtiges Team werden. Nach Teil 1 folgen hier weitere Tipps und Trainingsmöglichkeiten zur Annäherung von Hund und Pferd.
Dem Hund die Wendung mit Pferd antrainieren
Im Laufe des Trainings soll dein Hund lernen, immer auf Höhe des Reiterbeins zu bleiben, egal welche Bewegungen das Pferd ausführt. Dabei muss er sich selbstständig regulieren können. Das kannst du mit folgender Übung trainieren:
In der Ecke am Ende der Cavaletti-Gasse – oder später frei auf dem Reitplatz – steht ein Hütchen. Bringe dort deinen Hund ins „Sitz“ – erst ohne Pferd, dann vom Pferd aus. Der Hund muss so lange in dieser Position verharren, bis du mit deinem Pferd um die Ecke gebogen bist, bzw. eine Volte um ihn herum geritten bist. Erst wenn du wieder geradeaus reitest, gibst du das Auflösungskommando.
Lerneffekt: Der Hund versteht, dass er langsam und ruhig werden muss, wenn das Pferd eine Wendung oder Volte macht. Das „Sitz“ reguliert ihn in dieser Situation herunter. Auch diese Übung führst du zunächst mit Leine aus und anschliessend ohne.
Den Hund vom Pferd aus belohnen
Wenn du deinen Hund beim Ausreiten belohnen willst, solltest du die Belohnung nicht vom Pferd runter werfen. Das Leckerli könnte unter das Pferd fallen, was ein hohes Verletzungsrisiko birgt. So funktioniert das „Ansteigen lassen“ am Reiterbein für die sichere Leckerli-Vergabe: Bringe zunächst dein Pferd in den Stillstand. Spreize dein linkes Bein leicht ab, dem Hund entgegen. Dann reiche deine „Futterhand“ in seine Richtung und gib ihm das Kommando „Hopp“. Im besten Fall hast du das Ganze schon vorher vom Fahrrad aus geübt und dein Hund weiss, wo er mit seinen Pfoten hin muss. Normalerweise wird dein Hund beim Ansteigen aber immer das Reiterbein wählen und nicht den Pferdebauch. Denn der Hund will ja eigentlich zum Menschen und nicht zum Pferd.
Tipp: Du kannst dich besser auf den Hund konzentrieren, wenn ein Helfer während des Ansteigens das Pferd am Zügel hält. Dadurch kannst du dein Bein besser abspreizen und dich (gerade bei kleinen Hunden) mehr in den Steigbügel lehnen.
Seitenwechsel des Hundes von links nach rechts
Auf dem Ausritt wird es später zahlreiche Situationen geben, in denen dein Hund die Seite wechseln muss, zum Beispiel bei der Begegnung mit einem Fahrzeug. Übe das Kommando „Wechsel“ zunächst vom Fahrrad aus. Später steigst du aufs Pferd um. In beiden Fällen funktioniert es so:
Du hälst deinen Hund an einer etwa zwei Meter langen Schleppleine (ohne Schlaufen oder Ringe wegen der Gefahr des Hängenbleibens). Eine zweite Leine bekommt ein Helfer in die Hand. Nun muss der Hund hinten um das Pferd herumlaufen und sich auf der anderen Seite auf Höhe deines rechten Beins positionieren. Gib ihm dabei mit deiner linken „Futterhand“ die Richtung vor. Erst wen dein Hund anfängt zu begreifen und der Hand folgt, sprichst du das akustische Signal aus. Wer das Kommando vorher gibt, ohne dass der Hund es kennt, wird keinen schnellen Lernerfolg erzielen. Bestätige den Hund mit viel Lob, wenn er die Übung ausführt, ohne dass der Helfer einschreiten muss. Ignoriere mögliche Fehler.
Sitz aus der Distanz
Stell dir vor, dein Pferd scheut vor einem Traktor und dein Hund springt bei jedem Satz hinterher, weil er gelernt hat, am Reiterbein zu bleiben. In solchen Fällen muss dein Hund fähig sein, auf das Kommando „Sitz“ hin an Ort und Stelle zu bleiben, auch wenn das Pferd sich entfernt. Das übst du am besten auf dem Reitplatz. Auch im Alltag, zum Beispiel beim Joggen mit dem Hund, kannst du ihn ins Sitz bringen und dich selbst von ihm entfernen. Auch hier: Loben nicht vergessen, wenn er die Übung korrekt ausführt.
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