Der Wellensittich ist eine der meist gehaltenen Vogelarten in der Schweiz. Dank artgerechter Haltung kann dein Ziervogel ein langes, glückliches Leben führen.
Der Wellensittich stammt ursprünglich aus den Wüsten und Trockensavannen Australiens, wo er in riesigen Schwärmen in freier Wildbahn lebt und in grün-gelben Farben vorzufinden ist. 1840 wurden die ersten Wellensittiche nach Europa gebracht. Gezüchtet in den verschiedensten Farben, fanden die Ziervögel den Weg in so manches Wohnzimmer, wurden jedoch für lange Zeit völlig falsch gehalten. Noch in den 1970ern konntest du in einen beliebigen Haustiershop gehen, einen Wellensittich kaufen und diesen alleine in einem winzigen Käfig mit mickriger Ausstattung halten. Wenn er Glück hatte, durfte er gelegentlich in der Wohnung einen Freiflug wagen. Da erstaunt es wohl kaum, dass diese nur wenige Jahre lebten.
Bei artgerechter Haltung kann dein Wellensittich durchaus 10 bis 15 Jahre alt werden. Heute hat sich die Einstellung vieler Halter von Wellensittichen deutlich verändert und auch der Schweizer Tierschutz fördert Mittels Richtlinien die artgerechte Haltung der gefederten Haustiere.
Dürfen Wellensittiche einzeln gehalten werden?
Wellensittiche sind in freier Natur in Schwärmen unterwegs und dürfen als Haustier nie einzeln gehalten werden. So empfiehlt der Schweizer Tierschutz die Haltung von mindestens zwei Paaren. Idealerweise sind es drei oder mehr Paare.
Wie gross soll die Voliere deines Wellensittichs sein?
Wellensittiche sind geschickte Flieger und sollen in grossen Volieren oder Vogelzimmern gehalten werden. Die Tierschutzverordnung schreibt für zwei bis vier Wellensittiche ein Gehege mit einer Mindestfläche von 0.24 m2 (40 x 60) cm und einem Volumen von 0.12 m3 (bei einer Fläche von 0.24 m2 sind dies 50 cm) vor. Zudem musst du beachten, dass mindestens ein Drittel des Volumens frei von Gegenständen ist. Nur so haben die Vögel genügend Platz zum Fliegen.
Wie soll die Voliere aufgebaut sein?
Wellensittiche klettern sehr gerne. Daher müssen die Gitterstäbe der Voliere waagrecht angeordnet sein. Stelle zudem sicher, dass die Zimmervoliere an einem ruhigen und hellen Ort steht, bestenfalls an einer Wand. Wellensittiche mögen es nicht, wenn alle Seiten der Voliere einsehbar sind. Vermeide zudem die Beschallung durch Stereoanlage oder Fernseher.
Da Wellensittiche viel Licht brauchen, empfehlen wir dir, die Voliere in die Nähe eines Fensters zu stellen, jedoch nicht direkt davor. Da es in unseren Wohnungen oft zu wenig hell ist, ist zusätzliche Beleuchtung notwendig. Hierfür eignen sich im Fachhandel erhältliche UV-Lampen. Lass dich beim Kauf unbedingt von einem erfahrenen Züchter, Tierarzt oder gut geschultem Verkaufspersonal beraten.
Wie soll das Vogelzimmer deines Wellensittichs aufgebaut sein?
Alternativ zu einer Voliere können Wellensittiche auch in einem Vogelzimmer gehalten werden. Dort haben sie viel Platz zum Fliegen. Schütze aber deine Böden und Möbel mit einer Folie vor Verschmutzung. Damit die Wellensittiche nicht in die Fensterscheibe fliegen, empfehlen wir dir zudem, diese mit hellen Vorhängen oder Fliegennetzen auszustatten.
Wie hältst du deine Wellensittiche draussen?
Die wohl artgerechteste Wellensittichhaltung stellt aber immer noch das Aussengehege dar. Dieses besteht aus einer Voliere, welche an einen beheizbaren Innenteil grenzt, zum Beispiel ein Gartenhaus. Lass dabei deinen Ziervögeln die freie Wahl, ob sie sich drinnen oder draussen aufhalten wollen. Mithilfe von Pflanzen gibst du den Wellensittichen ein Gefühl der Sicherheit. Zudem sollte ein Teil der Voliere abgedeckt sein, um die Vögel vor Regen und Sonne zu schützen.
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Wie richtest du eine Voliere oder ein Vogelzimmer artgerecht ein?
- Äste, Seile, Schaukeln oder von der Decke hängende Plattformen dienen den Wellensittichen als Sitzgelegenheiten.
- Als Bodengrund eignen sich Sand, Kieselsteine oder Naturprodukte wie zum Bespiel Buchenholzgranulat oder Korkschrot.
- Weiter musst du den Vögeln Magengrit in einer flachen Schale anbieten. Diese Steinchen werden von den Vögeln aufgenommen und zerkleinern die gefressenen Körner im Magen.
- Ermögliche deinen Wellensittichen das Duschvergnügen indem die Blätter der Äste mit Wasser besprayt werden. Zudem darf auch ein Wellensittich-Bad nicht fehlen.
- Die Position der Futter- und Wasserschalen hängt von der Einrichtung der Voliere oder des Vogelzimmers ab. Die Gefässe müssen für alle Wellensittiche gut erreichbar sein. Damit die Gefässe nicht durch Kot verschmutzt werden, ist eine Positionierung direkt unter einer Sitzstange zu vermeiden.
- Sepiaschalen und Kalksteine, aufgehängt an den Gitterstäben, sind Kalklieferanten und dienen als Wetzstein für den Schnabel.
Was fütterst du deinem Wellensittich?
Wellensittiche ernähren sich vor allem von Körnern und Sämereien. Im Fachhandel werden spezielle Körnermischungen als Basisfutter angeboten. Achte aber auch auf Abwechslung im Speiseplan:
- Grünfutter: Salat, Löwenzahn, Spitzwegerich, Petersilie, Kresse, Vogelmiere
- Bio-Gemüse: Gurken, Möhren, Kohlrabi, Peperoni
- Obst: Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Hagebutten, Beeren
- Wildsämereien: Samenstände von Grashalmen, Sauerampfern und Brennnesseln
- frische Knospen und Blüten
Natürlich brauchen deine Wellensittiche auch täglich frisches Wasser.
Wie pflegst du deinen Wellensittich?
Die korrekte Haltung sowie dir richtige Ernährung sind beides wichtige Voraussetzungen für einen gesunden Wellensittich. Es gilt aber auch auf die Hygiene zu achten. Biete den Ziervögeln täglich frisches Futter und Wasser und entsorge Reste. Der Futter- und Wasserbehälter sowie das Badehaus müssen täglich geputzt werden, die Voliere und der Boden sollten ein- bis zweimal pro Woche gereinigt werden. Eine komplette Desinfektion der Volieren ist etwa viermal pro Jahr notwendig. Bei Wohnungshaltung müssen zudem alle 6 bis 12 Monate die UV-Lampen ersetzt werden.
Weitere Tipps zur artgerechten Haltung von Wellensittichen findest du im Merkblatt vom Schweizer Tierschutz. Zudem sind all unsere Volieren gemäss den Vorschriften des Schweizer Tierschutzes deklariert.
Sind schon süß, hatten wir früher auch lange Zeit. Allerdings am Anfang unglücklicherweise auch immer nur einzeln