Viele Hundehalter sind sich bewusst, dass Hunde bei Hitze unter anderem nicht im Auto gelassen werden und viel Wasser brauchen. Was jedoch schnell vergessen geht ist, dass auch gewisse Hundetrainings im Sommer pausiert werden sollten, zum Beispiel das Mantrailing. Bei der Verfolgung einer Spur ist dein Hund nämlich anfällig auf einen lebensbedrohlichen Hitzschlag.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinen Hund artgerecht auslasten kannst. Eine davon ist das sogenannte Mantrailing (man = Mensch / trailing = eine Spur verfolgen). Beim Mantrailing geht es um die Verfolgung der Spur eines bestimmten Menschen aufgrund einer Geruchsprobe. Als Geruchsprobe kann zum Beispiel ein getragenes T-Shirt, ein genutztes Taschentuch oder eine Socke dienen. Also alles, womit die gesuchte Person in Berührung gekommen ist. Die Geruchsprobe wird dem Hund zu Beginn des Trails vor die Nase gehalten. Nachdem der Hund den Geruch aufgenommen hat, beginnt er, die menschliche Spur zu verfolgen. Dabei wird er von seinem Halter an einer fünf bis zehn Meter langen Schleppleine und an einem Hundegeschirr geführt.
Ursprünglich kommt Mantrailing aus den USA, wo damals vor allem Bluthunde dazu eingesetzt wurden vermisste oder gefahndete Menschen zu suchen. Heute werden weltweit Hunde zu Spürhunden ausgebildet, unter anderem bei der Polizei oder in Rettungshundestaffeln.
Fehlende Abkühlung aufgrund der Schnüffelatmung
Jetzt stellt sich die Frage, wieso Mantrailing bei heissen Temperaturen gesundheitlich ungeeignet ist für unsere Vierbeiner? Das hat zwei Gründe:
- Zum intensiven Riechen der Spur nutzt der Hund die sogenannte Schnüffelatmung. Während der Schnüffelatmung hechelt der Hund nicht, da er beim Hecheln nur sehr eingeschränkt riechen kann. Die Folge: Der Hund kann sich über das Hecheln nicht abkühlen.
- Zusätzlich atmet der Hund, welcher mit tiefer Nase schnüffelt, die Luft direkt über dem erwärmten Boden. Durch die Abstrahlung ist die Luft hier deutlich wärmer als beispielsweise auf unserer Kopfhöhe.
Dazu kommt, dass die Körpertemperatur von Hunden bei längerem Schnüffeln deutlich ansteigt. So steigt die Gefahr einer Überhitzung und damit eines Hitzschlags. Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall und kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Alternativen zu Mantrailing bei heissen Temperaturen
Umso wichtiger, dass du auf das Mantrailing bei heissen Temperaturen verzichtest – deinem Hund zu liebe. Stattdessen gibt es andere Möglichkeiten, deinen Vierbeiner an warmen Tagen zu beschäftigen. Wie wäre es beispielsweise mit einem ausgiebigen Ausflug an den See mit Schwimm-Sessions? Oder einem ausgiebigen Spaziergang früh morgens oder abends bei kühleren Temperaturen? Dabei kannst du deinen Hund im Wald oder auf weniger heissen Untergründen als Asphalt nach Bällen oder ähnlichem suchen lassen. So kommt er auch zu seiner gewohnten Kopfarbeit.
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