BARF: Fleisch und Knochen – was darf in den Napf?

BARF: Fleisch und Knochen – was darf in den Napf?

Eine ausgewogene BARF-Ernährung ist essentiell, damit dein Hund alle Körperfunktionen erfüllen kann und gesund bleibt. Frisches Fleisch steht dabei an erster Stelle. Was in Sachen Fleisch und Knochen in den Napf darf, erfährst du in diesem Blog-Beitrag.

Der Begriff BARF steht für „Biologisch artgerechtes rohes Futter“ und meint die Rohernährung von Hunden, basierend auf dem Speiseplan derer Vorfahren, den Wölfen. Die tierischen Komponenten bilden dabei den Hauptanteil dieses Ernährungskonzepts. Rund 80% der Mahlzeit sollte aus Muskelfleisch (bzw. Fisch), Innereien, Pansen (Abschnitt des Magens bei Wiederkäuern) sowie rohen, fleischigen Knochen bestehen.

Hier eine Übersicht der geeigneten Fleisch-, Fisch- und Knochensorten:

Schmackhafte Knochen

Rohe, fleischige Knochen (kurz RFK) sind unter anderem wichtige Phosphor und Calcium Lieferanten und sollten nie ersatzlos gestrichen werden. Wie es der Name schon sagt, sollten RFK fleischig sein (ca. 50% Fleischanteil) – verfüttere also keine blanken Knochen. Für geübte Hunde sind sowohl harte als auch weiche Knochen am Stück geeignet – im Wachstum empfehlen wir nur weiche Knochen zu füttern.

Füttere nie gekochte RFK oder Röhrenknochen, da diese splittern können. Weiterhin gilt bei Markknochen Vorsicht, da sich diese beim Fressen über den Kiefer stülpen können.

Beispiele von weichen Knochen: Hühnerrücken- bzw. –karkassen, Hühnerhälse, Hühnerflügel, Trutenhälse, Entenkarkassen, Entenhälse, Kaninchenrücken etc.

Beispiele von harten Knochen: Lammrippen, Lammbrustbein, Lammhalsknochen, Ziegenknochen, Pferdenackenknochen, Pferdebrustbein, Rinderbrustbein, Rinderschlesinger, Kalbsrippen, Kalbsbrustbein, Wildrippen, Rinderknochen, Rehhälse, etc.

Wertvolle Innereien

Innereien liefern deinem Hund unter anderem wichtige Vitamine und Mineralien und sollten nie ersatzlos gestrichen werden. Bei Innereien-Mischungen ist es wichtig darauf zu achten, dass Leber mindestens einen Drittel der Mischung ausmacht, da sie eine wahre Vitamin-Bombe ist: 

  • Herz: phosphatreich, von allen Innereien am wenigsten belastet
  • Lunge: schwer verdaulich, sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden
  • Leber: wichtiger Lieferant von Vitamin A und B, Kupfer und Eisen
  • Milz: reich an Blutzellen
  • Niere: der hohe Puringehalt kann zu Ablagerungen in den Gelenken führen.
  • Pansen (Teil des Rindermagens): sehr gesund, enthält alle Nähr-, Mineralstoffe und Vitamine in einem ausgewogenen Verhältnis.
  • Blättermagen (Teil des Rindermagens): weniger fetthaltig als grüner Pansen, geeignet für sättigende, kalorienarme Mahlzeiten.

Beide Teile des Rindermagens sind sehr geruchsintensiv und sollten deshalb am besten draussen verfüttert werden. Wer lieber auf Pansen bzw. Blättermagen verzichten möchte, kann diesen in der Mahlzeit 1 zu 1 durch die selbe Menge an Muskelfleisch ersetzen.

2 Golden Retriever am BARF-Fleisch fressen

Geeignete Fleischsorten für BARF

Muskelfleisch macht in der Ernährung einen grossen Teil des tierischen Futteranteils aus. Da bei BARF Fett der primäre Energielieferant ist, gilt es zu beachten, dass das Fleisch nicht zu mager ist, sondern im Durschnitt (über ca. 2 Wochen) einen ordentlichen Fettanteil von 15-20% hat. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du Fett zufüttern.

Fleisch kann von Rindern, Ziegen, Schafen, Pferden, Wild, Straussen, Puten, Hühnern, Enten, Gänsen, Kaninchen etc. kommen. Rohes Schweinefleisch solltest du vermeiden, da dieses mit dem Aujeszky-Virus befallen sein kann. Dieser Virus ist für Hunde tödlich.

Du musst nicht alle Fleischarten füttern, aber ein Wechsel zwischen zwei oder drei Sorten ist ratsam. Mische pro Ration nicht mehr als zwei Muskelfleischsorten. Füttere das Fleisch so gross und stückig wie möglich. Der Hund kann stückiges Fleisch besser verdauen als gewolftes oder gehacktes Fleisch. Achte bei der Verarbeitung des Fleisches auf Hygiene und Sauberkeit, um Keimen vorzubeugen.

Fisch schmeckt lecker

Fisch ist ein durchaus geeignetes Hundefutter und ist besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Vorsicht bei rohem Lachs. Er ist oft mit Rickettsien infiziert, die für den Hund gefährlich sind. Frischen Lachs, Forelle und weitere Mitglieder der Gattung Salmoninae solltest du einfrieren oder kochen um Rickettsien und andere Parasiten abzutöten.

Als Alternative zu einer wöchentlichen Portion Fisch versorgt auch ein gutes Lachsöl in Kombination mit Dorschlebertran deinen Vierbeiner mit den nötigen Nährstoffen.

Du hast Fragen zum Thema BARF oder möchtest gerne einen persönlichen und verständlichen BARF-Plan erstellen lassen? Wir helfen wir gerne weiter: petcenter.ch/kontakt

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Quelle: Buch «Barf für Hunde»
Bilder: Shutterstock

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