Immer mehr Hunde- und Katzenbesitzer*innen setzen bei ihrem Vierbeiner auf BARF, die biologisch, artgerechte, rohe Fütterung. Wir geben dir Einblicke ins Barfen und erklären dir die Vorteile für die Gesundheit deines vierbeinigen Lieblings.
Die Trockenfutter- und Fertigfutter wurden nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt. Damals bestand das Futter überwiegend aus Getreide. Dies weil Fleisch extrem knapp war. Obwohl sich die Lebensqualität (Fleisch ist keine Seltenheit mehr) seither wieder drastisch verbessert hat, ist die Zusammensetzung des Futters relativ gleich geblieben. Getreide bzw. Getreideersatz ist (leider) bei den meisten Trockenfutter nach wie vor ein sehr grosser Bestandteil. So enthalten gewisse Futterlinien bis zu 80% Getreide.
Hunde und Katzen sind von Natur aus Fleischfresser
Du magst dich nun fragen, was daran schlimm ist. Schliesslich ist der Hund kein Wolf und die Katze keine Wildkatze mehr. Aber wenn du an den Ursprung der beiden Haustiere denkst, hat sich diese Frage schon fast von alleine beantwortet. Der Wolf sowie die Wildkatze sind Carnivore, also Fleischfresser. Als sich zum Beispiel der Wolf uns Menschen angeschlossen hat, hat sich dieser von den tierischen Resten ernährt, welche die Menschen gejagt haben: Knochen, Eingeweiden, Augen und anderes.
Viele Hunde- und Katzenbesitzer*innen gehen davon aus, dass unsere Haustiere heutzutage schon lange nichts mehr mit deren Urahnen gleich haben und sich somit auch ohne Fleisch ernähren lassen. Das ist falsch. Denn bis sich ein Verdauungsstrakt ganz umstellen kann vergehen ca. 10’000 Jahre. Das Tier dürfte über diese Jahre keine Fleischprodukte verzehren und sich auch nicht mit einem Fleischfresser paaren. Da dies nicht der Fall ist, funktioniert deren Verdauungsapparat auch heute noch wie der ihrer wilden Vorfahren.
BARF, die gesunde Hunde- und Katzenernährung
Immer mehr Hunde und Katzen erkranken heute an Allergien, Unverträglichkeiten, nicht-diagnostizierbaren Krankheiten und Stoffwechselstörungen, und landen so beim BARF. Wenn du dein Tier mit BARF ernährst, weisst du, dass du es seinem Ursprung nach ernährst. Zudem weisst du, was genau in den Napf kommt und musst dir keine Sorgen über irgendwelche Stoffe z.B. Chemie, Geschmacksverstärker oder undefinierbare Deklarationen machen.
Meist gehen viele Haut- und Fellprobleme nach dem Umstieg auf BARF rasch weg und auch die Vitalität des Tieres verbessert sich. Unangenehme Köpergerüche, Mundgeruch sowie Blähungen verschwinden nach der Umstellung auf BARF meist ganz. Die Kotmenge reduziert sich zudem massiv, denn es ist nicht normal, dass dein Vierbeiner 3 Mal oder mehr am Tag Kot absetzt. Die Menge an Kot hat viel mit der Qualität des Futters zu tun: Wenn fast so viel hinten raus kommt wie vorne reingeht, musst du dir ernsthafte Gedanken über das Fertigfutter machen.
BARF ist weder teuer noch extrem zeitaufwändig
Viele scheut der Aufwand, den Hunde oder die Katze zu „BARFen“, da zu teuer, zu aufwendig, zu kompliziert scheint. Die Gegenargumente können endlos erweitert werden. Jedoch sind einige davon nicht korrekt und es gibt auch viele Argumente, die klar für BARF sprechen:
- Die Kosten des Tierarztes können meist auf das „Impfen“ reduziert werden, da es sonst gar keine anderen Gründe mehr gibt, um zum Tierarzt zu gehen. Denn es gibt mittlerweile auch zur Wurmprophylaxe und zum Ungezieferschutz (z.B. Zecken) viele natürlich Alternativen, welche ideal in der Ernährung eingesetzt werden können.
- Das Argument, dass BARF teurer ist, scheint meist nur auf den ersten Blick so. Denn wenn du vergleichst, was ein „hochwertiges“ Trockenfutter kostet und du den Fleischanteil vergleichst bzw. die Qualität der Inhaltsstoffe, ist BARF definitiv günstiger.
- Viele Haustierbesitzer*innen meinen, sie hätten keine Zeit, das Futter täglich frisch zuzubereiten. Natürlich ist es zeitintensiv, den BARF-Mix täglich frisch zuzubereiten. Jedoch kann dies auch gut in einer grossen Menge vorbereitet und in den entsprechenden Tagesportionen eingefroren werden. Letztlich ist es wie mit dem Kochen: mit ein wenig Übung und der richtigen Vorbereitung geht BARF relativ schnell und einfach. Übung macht den Meister!
- Der Einkauf dieser Produkte beansprucht im Normalfall keine zusätzliche Zeit, denn anstelle des Trockenfutters kaufst du Fleisch & Co. bei deinem Zoofachhändler bzw. Haustierzubehör-Laden oder bestellst dies bequem online. Das Obst und Gemüse kannst du beim normalen Einkauf im Supermarkt mit einkaufen.
- Soll es mal schnell gehen oder falls du es der Ferienaufsicht einfacher machen willst, sind BARF-Mischungen eine schnelle und einfache Möglichkeit.
Bei der Ernährung von Hund und Katze sind wir in der Verantwortung. Sie können dies nicht selbst entscheiden. Deshalb stehen wir in der Pflicht, unseren Vierbeiner artgerecht zu ernähren. Durch artgerechte Ernährung, welche dem Ursprung unserer Tiere entspricht, können wir die Gesundheit unserer Tiere fördern.
Für weitere Informationen zum Thema BARF hilft dir das petcenter.ch-Team gerne weiter. Zudem bieten wir Ernährungspläne, angepasst auf deinen Hund, sowie hilfreiche Lektüre an.
Erfahre mehr zum Thema BARF:
- Was ist BARF?
- BARF für Hunde: Was kommt in den Napf?
- Fleisch und Knochen – was darf in den Napf?
- Obst und Gemüse – was darf in den Napf?
- Welche Zusätze braucht es?